Geschichte
3. Jhdt. älteste Darstellung eines asymmetrischen japanischen Bogens auf einer Bronzeglocke
Kofun-Zeit
(300 - 645)
Bogen als Jagd- und Kriegswaffe - aber unter dem Einfluss des Shintoismus schon für Rituale verwendet (Beschwörungen, Wahrsagen, zur Vertreibung von Geistern etc.)
6. Jhdt. Prinz Shotoku (Shotoku Taishi: 574 - 622) gründet die ersten Bogenschulen
Hakuho-Zeit
(645 - 710)
Einführung verschiedener Zeremonien des Bogenschießens am kaiserlichen Hof unter dem Einfluss des chinesischen Konfuzianismus
Heian-Zeit
(794 - 1192)
Entstehung eines Beamten- und Kriegeradels
Die Bogenschützen genießen neben den Schwertkämpfern höchstes Ansehen.
Kamakura-Zeit
(1192 - 1333)
In der Zeit der Shogune gewinnen Bushi-Gruppen (später Samurai genannt) immer größere Bedeutung.
13. Jhdt. Gründung der Ogasawara-Schule von Ogasawara Nagakyo
Mitte 15. Jhdt. Gründung der Heki-Schule von Heki Danjo Masatsugu
etwa 1542 Portugiesen führen in Japan das Luntenschloss-Gewehr ein.
Der Bogen als Waffe verliert zunehmend an Bedeutung und wird nunmehr überwiegend bei Zeremonien oder als Sport- und Spielgerät verwendet.
Tokugawa-Zeit
(1603 - 1868)
Die Samurai pflegen weiterhin die traditionellen Kampfkünste.
Aus der technischen Fertigkeit des Bogenschießens (Kyu-jitsu) entsteht unter dem Einfluss der ZEN-Philosophie der umfassendere Begriff vom "Weg des Bogens" (Kyu-do).
Meiji-Zeit
(1868 - 1912)
Der Stand der Samurai wird 1877 aufgelöst.
Pflege der Tradition aber weiterhin z. B. in der 1895 gegründeten "Großjapanischen Gesellschaft der ritterlichen Tugenden" (DNBK - Dai Nippon Butoku Kai)
um 1930 Erste Versuche der DNBK schulübergreifende Regeln für Kyudo zu erstellen
nach dem 2. Weltkrieg Verbot von Kyudo und anderen japanischen Kampfsportarten durch die amerikanische Militärregierung
1949
Gründung des "Alljapanischen Kyudo Verbands" (jap. ZNKR: Zen Nihon Kyudo Renmei bzw. engl. ANKF: All Nippon Kyudo Federation) nach Einwilligung der amerikanischen Militärregierung
ANKF Logo
Erster Präsident: Uno Youzaburo Hanshi
Gründungsmitglieder (Vertreter der Kyudoschulen):
Urakami (Heki ryu Insai-ha), Uno (Heki ryu Chikurin-ha), Chiba (Ogasawara ryu), Tasuku (Honda ryu), Kaminaga (Daishado-kyo)
1953 Die ZNKR veröffentlicht das "Kyudo Manual" und versucht damit einheitliche Standards für das Bogenschießen festzuschreiben.
Neben den technischen Fertigkeiten wird die Entwicklung der Persönlichkeit in den Vordergrund gestellt und die ideellen Werte (SHIN, ZEN, BI: das Wahre, Gute und Schöne) im Bogenschießen betont.

Kyudo verbreitet sich nun auch verstärkt außerhalb Japans
Ende der 1960er Jahre Die japanischen Kyudo Sensei Onuma, Suhara, Ansawa und Kitajima wecken auf Reisen durch Europa (in Deutschland 1969) das Interesse am Kyudo.
Inagaki sensei besucht Hamburg (1969: Gründung des Alster Dojo durch Feliks Hoff).
Es entstehen erste Kyudogruppen in Deutschland, betreut von Inagaki sensei (Lehrer der Heki Ryu Insai Ha). Die etwa zur gleichen Zeit entstandenen Gruppen in Frankreich, Schweden und im Vereinigten Königreich werden vorwiegend von Onuma sensei betreut (Vertreter der ANKF im Ausland).
ca. 1970 Lockerer Zusammenschluss der Kyudogruppen in Frankreich, Schweden und im Vereinigten Königreich
1980
Gründung der EKF (European Kyudo Federation) in Hamburg
EKF Logo
seit 1992


Internationale Kyudoseminare und Kyudowettkämpfe in Miyakonojo/Japan (Bild)
 
2005 Mitgliederzahlen der mit der ANKF (All Nippon Kyudo Federation) assoziierten nationalen Kyudoverbände laut ANKF-Kyudomagazin vom November 2005: insgesamt 132760 hiervon in
Japan  130267     
Deutschland   1132   Österreich   68 
Frankreich   358  Finnland   58 
USA   242  Spanien   52 
Italien   151  Norwegen   25 
Schweiz   111  Schweden   21 
Belgien   82  Portugal   15 
England   80  Island   14 
Holland   70  Luxemburg   14  
2. Mai 2006
IKYF Logo
Gründung der International Kyudo Federation (IKYF) in Kyoto/Japan
Ehrenpräsidentin: Ihre Kaiserliche Hoheit Prinzessin Hisako Takamado
Ehrenmitglieder: Yoshiro Mori (ehemaliger Premierminister) und Mayumi Miryama (Mitglied des Repräsentantenhauses)

Jean-Pierre Vlasselaer, Belgien Hans de Wekker, Holland Charles-Louis Oriou, Frankreich Tryggvi Sigurdsson, Island Liam O´Brien, England Sven Zimmermann, Deutschland Diethard Leopold, Österreich Dan DeProspero USA Prinzessin Hisako Takamado
Ehrenpräsidentin mit Vertretern der Mitgliedsstaaten
Präsident Nobuyuki Kamogawa
1. IKYF-Präsident: Nobuyuki Kamogawa, Hanshi 10. Dan
Vizepräsidenten: Ichiro Uozumi, Munenaga-Seki und Liam O'Brien (UK)
Kommissionsmitglieder: Mitsunari Suzuki (ANKF Präsident), Sadao-Suda, Shouichiro Nakatsuka, Kiyosada Ogasawara (Oberhaupt der Ogasawara Schule), Kohei Irie (Honorarprofessor, Tsukuba Universität), Yoshikuni Yamada, Masashi Koyama, Takeo Ishikawa, Tooru Miyata, Yoshimitsu Usami, Masao Iijima, Shunichiro Ooe, Feliks Hoff (Deutschland), Tryggvi Sigurdsson (Island), Charles-Louis Oriou (Frankreich), Dan DeProspero (USA) und Aaron Blackwell (USA).
2007 - 2012
2. IKYF-Präsident: Suzuki Mitsunari, Hanshi 9. Dan

2012 - 2015
3. IKYF-Präsident: Ishikawa Takeo, Hanshi 9. Dan

Ihre Kaiserliche Hoheit Prinzessin Hisako Takamado (Ehrenpräsidentin der IKYF) und
IKYF-Präsident Ishikawa Takeo (Fotos copyright: ikyf.org)
seit 2016
4. IKYF-Präsident: Takeshi Shibata, Hanshi 8. Dan

Makiwara Sharei Amsterdam 2016 (Foto copyright IKYF)


siehe auch: historische Schießformen
siehe auch: DKyuB-Geschichte





[Kyudo] [Was ist Kyudo?] [Geschichte] [DKyuB-Geschichte] [Stilrichtungen] [Schießformen] [Ausrüstung] [Dojo] [Kyudolexikon] [Literatur] [Links] [downloads] [Impressum]